Hamburger Verkehrswende - was bedeutet sie für Buchholz als Stadt in der Metropolregion?

Vortrag "Mobilitätswende in Hamburg und warum sie nicht an der Stadtgrenze endet" von Dr. Anjes Tjarks am 18.05.2021

Von Klimateam Mobilität am 23.06.2021

„Nicht abbringen lassen und nach Lösungen suchen“, dabei „mutig vorangehen und feststellen, dass sich vieles anders organisiert“ – von dieser Haltung sowie der spürbaren Begeisterung, die Dr. Anjes Tjarks für die Hamburger Verkehrswende verbreitet, wurden wir, das Klimateam Mobilität, förmlich mitgerissen. Anlass für unsere Einladung war der Gedanke unseres Klimateams, gemeinsam mit dem Buchholzer Stadtrat, der Verwaltung und dem gesamten Klimaforum Anregungen von einem anerkannten Experten in Sachen Verkehrswende zu erhalten. Schließlich ist Verkehr in Buchholz mit 42% der Hauptverursacher von CO2-Emissionen und somit ein klares Haupthandlungsfeld auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität 2035. Und da Mobilität uns alle angeht, entschieden wir uns dazu, den Vortrag via YouTube zusätzlich der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Da es uns nicht möglich wäre, an dieser Stelle die vielen wertvollen und anregenden Informationen von Dr. Tjarks in voller Gänze wiederzugeben, legen wir es Ihnen ans Herz, seinen Vortrag und insbesondere auch seine Antworten auf die Fragen aus der Buchholzer Bevölkerung selbst auf YouTube zu verfolgen:

https://www.youtube.com/watch?v=3erjQUa34kM&t=1293s

Hier seien nur einige wichtige Aspekte des Vortrags aufgezählt, die auch für uns Buchholzer*innen von Bedeutung sind oder sein werden:

  • Aufgrund der hohen Pendlerzahlen ist eine Mobilitätswende nur mit dem Hamburger Umland möglich. Die Metropolregion benötigt jedoch ebenfalls verbesserte Mobilitätsangebote, da der Autoverkehr in Hamburg zusehends erschwerte Bedingungen vorfinden wird, z.B. durch das Umwidmen von Fahr- und Parkspuren in Fahrrad- und Busspuren, durch vermehrtes Bewohner*innenparken und autoarme/-freie Quartiere mit (dadurch erhöhter) Aufenthaltsqualität.

  • Hamburg hat mit einer großen Ausbauoffensive in den Bereichen ÖPNV und Radverkehr bereits begonnen. Niedersachsen wird ebenfalls seinen Beitrag durch den Ausbau von Schienentrassen sowohl für Personen- als auch für Güterverkehr leisten müssen.

  • Eine bessere Taktung des Metronoms ist vorgesehen, sobald die Erneuerung und Erweiterung der Norder-Elbbrücken abgeschlossen sind und die Verbindung zwischen Hauptbahnhof und dem neuen Fernbahnhof Diebsteich hergestellt ist.

  • On-Demand-/Shuttle-Dienste werden ausgebaut und in einigen Hamburger Stadtteilen bereits erprobt. Dr. Tjarks schlug solche Dienste auch für Buchholz vor.

  • Der Preis für den ÖPNV ist nicht so relevant wie das (erweiterte und verbesserte) Angebot. Durch die HVV switch App soll jedoch nicht nur das Buchen der einzelnen Elemente auf der gesamten Strecke erleichtert werden, es wird jeweils nur der günstigste Gesamtpreis für einen Tag abgerechnet.

    Eines sei noch erwähnt: Dr. Tjarks ist erst seit dem 1. Juli 2020 Senator für Verkehr und Mobilitätswende, doch man bekam im Laufe seines Vortrags durch die Vielzahl der in Hamburg bereits angeschobenen Projekte den Eindruck, als wäre er bereits seit vielen Jahren in seinem Amt tätig.

Wir bedanken uns noch einmal ausdrücklich bei Herrn Dr. Tjarks für diesen motivierenden Vortrag und für seine wirklich sehr deutlichen Worte, und wir hoffen, dass alle Buchholzer Ratsleute, die am 18. Mai nicht "live" dabei sein konnten, die Möglichkeit nutzen werden, den Vortrag über o.g. Link doch noch zu verfolgen – nichts von dem Gesagten ist seither „Schnee von gestern“! Und übrigens ist auch ein weiteres Mal Ansehen sehr empfehlenswert!

Zu guter Letzt bedanken wir uns bei Alex Kühl von Groh-P.A. für die technische Leitung des Abends.

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